Samstag, 21.06.2025
Postalisch gehört unser Hotel „Le Caballin“ zur französichen Gemeinde Neuf-Brisach (Neu-Breisach - siehe Bild). Eben diesen Hauptort erreichten wir am Samstagvormittag bereits nach 5 Km. Neuf-Brisach ist städtebaulich eine äußerst beeindruckende Gemeinde. Es ist schlicht eine Festung!
Spielt sich doch das ganze Leben in diesem gewaltigen Festungs-Achteck ab, welches sich einem eigentlich nur aus der Vogelperspektive erschließt oder wenn man die riesige Schutz-Bebauung ganz einfach umfährt, wie wir es gemacht haben. Natürlich mit passendem Gruppen-Photo dazu. Wir erkundeten den Ort zuerst über den zentralen, großen Platz.
Vor den Toren der Festung Neuf-Brisach von links: Stefan Rimmele, Ludwig Weinkötz, Christian Wagner, Wolfgang Meyer, Thoams Ruppelt, Uli Rotziner, Florian Gantert, Fritz Hauser, Roland Wisssler, Karlheinz Gantert, Achim Fischer, Uwe Bartram, Lutz Ungethüm, Achim Stoll, Roland Martin, Achim Mülhaupt, Peter Ruppelt, Martin Ruppelt
Neuf-Brisach ist ganz gewiss ein weiterer Besuch wert. Wir selbst mussten allerdings weiter, wieder einmal. Ein strenges Programm wartete heute auf uns. Erst einmal auf dem EuroVelo 15* nach Süden. Auf flachem Terrain schön einrollen. Den Grand Ballon konnten wir in den Vogesen wiedersehen. In der Ferne des Schwarzwaldes war der Gipfel des Blauen zu erkennen, hoch über Badenweiler, das wir später passieren sollten. Warm war es schon, es wurde zusehends wärmer. In Ortskern Bantzenheim war dann ein wunderschöner großer Brunnen mit Wasserspiel, daneben ein samstäglicher Obstmarkt.
Schnell suchten einige Köpfe Abkühlung, andere den Schatten, andere Bananen und Äpfel, andere ein kühles Kaltgetränk mit Hopfengeschmack. Wie auch immer, es war die passende Zeit für eine erste Pause.
Den Blauen anzufahren war in der Vorbereitung auch eine Idee, allerdings liegt dieser auf über 1000m, sodass dieser Plan bereits in der Quali scheiterte. Das Schloß Bürgeln sollte es dafür sein. Dazu verließen wir nun den komfortablen EuroVelo15 und auch Frankreich endgültig, fuhren über die Rheinbrücke bei Neuenburg bis Müllheim (Baden) und richteten uns langsam auf die bevorstehenden Höhenmeter ein.
Der Kurort Badenweiler liegt etwas erhöht, was wir bei der Auffahrt auf dem Fahrrad spürten und was dem Begriff „etwas erhöht“ sofort den niedlichen Anstrich nahm. Schöne Villen und verschiedene Badehäuser zierten den Weg und alsbald waren wir im Zentrum des Bäder- und Kuortes angekommen. Beim Kurhaus, einem mächtigen Betongebäude mit dem Charme einer Mehrzweckhalle aus den 1970er Jahren gab es ein Café mit ordentlich viel Platz und richtig viel Schatten. Genau das Richtige für eine Pause am Mittag. Von Kuchen bis zum Wurstsalat mit jeweils passendem Getränk war alles geboten, was gerne angenommen wurde.
Die Wahrheit war auch, dass die weitere Ortsausfahrt aus Badenweiler nur über eine gewisse, weitere Steigung zu erreichen war. Einige der Kilometer bis Kandern führten durch bewaldete Abschnitte, was bei der inzwischen herrschenden Wärme schön war.
Dann war sie da, die Abzweigung nach Schloß Bürgeln, die wir nach kurzer Beratung links liegen ließen, weil wir uns die nicht zwingend erforderlichen Höhenmeter bei dieser Hitze sparten. Eine gute Entscheidung, weil der folgende Abschnitt auch nicht nur aus flachen Strecken bestand, eine Umleitung noch einen weiteren Höhenzug erforderte und wir den Streckenverlauf von Kandern bis Wollbach ungeschützt in sengender Sonne fuhren.
Links oben der Blauen, rechts weiter unten im Wald Schloß Bürgeln. Beides lohnende Ziele.
In Wollbach nahmen wir Kurs auf den Wald mit ordentlicher Steigung. Außerdem zeigte sich der Weg mehr schlecht als recht. In einer riesigen Feld-Baustelle wurde die letzten Wochen offenbar irgendetwas verbuddelt und der eigentliche Weg war von Baumaschinen recht rüde behandelt worden. Das Fahrgefühl: Durchaus rumpelig. Nun denn, im Wald selber später fuhr es sich gut und man meinte unseren nächsten Meilenstein, die Burg Rötteln hoch über Lörrach mit passendem Biergarten schon sehen zu können.
Es begab sich, dass ein Kamerad sein Gefährt mit einem Klick abschloss und erst danach bemerkte, dass der Schlüssel vorab verloren wurde – wahrscheinlich auf der Rüttelstrecke. Das führte zu Nervosität und erhöhter Betriebsamkeit. Nach einiger Zeit konnte wider Erwarten ein recht großer Bolzenschneider aufgetan werden, vor dem das hochwertige Radschloss rasch kapitulierte.
Die Burg selbst hatte geöffnet und ganz oben bot sich der Genuß einer wundervollen Aussicht für die Zeitgenossen, die sich Zeit nahmen und die Stufen überwanden. Andere erfreuten sich am Schatten unter den Bäumen im Biergarten, auch eine Option.
Burg Rötteln in prachtvoller Ansicht. Bild Christian Wagner.
Hier hätten wir den Tag auch beschliessen………. Ja, ja, das hatten wir bereits. Aber wir mussten wieder weiter, immer weiter. Hinab ins Tal nach Lörrach durch den Sportpark Grütt vorbei am Bahnhof zu unserem heutigen Hotel Stadt Lörrach.
Es geht weiter. Heute nur noch ins Tal nach Lörrach.
Offenbar das erste Haus am Platz. Neu, großzügig, sehr schön. Check-Inn und Versorgung der Räder wieder unkompliziert. Das Zimmer im 17. Stock mit Aussicht, toller Ausstattung und schöner Dusche. Spät dran, wie des Öfteren. Markus Guggenbühler wartete in der Lobby. Auf 19:00h hatte er im Lasser-Biergarten reserviert. Klappt zeitlich nicht ganz. Er geht schon mal voraus. Danke schön.
Gut bürgerlich bis deftig. Kam gut an.
Die Hitze begann nachzulassen, es war nicht weit bis zum Lasser-Areal und wir hatten wieder einen wunderbaren Tisch, nein es waren gar zwei. Jeder fand etwas auf der reichhaltigen Speisekarte und an Durst musste niemand leiden. Unser Markus konnte dieses Jahr nicht mitfahren, besuchte uns aber und war verantwortlich für diese Location. Danke schön nochmals. Kurz nach elf war der Laden dann dicht und es trennte sich die Spreu vom Weizen. Die Mehrheit zog sich in die „heiligen Hallen“ zurück. Ein paar Unentwegte fanden noch einen Weg um die Häuser.
Der EuroVelo 15 – Rheinradweg
Der Rheinradweg ist für Radfahrerinnen und Radfahrer aller Fitnessstufen und -fähigkeiten geeignet. Er verläuft entlang eines der längsten Flüsse Europas. Von den Schweizer Alpen bis zur Nordsee fördert der Rhein seit über 2000 Jahren den kulturellen und wirtschaftlichen Dialog zwischen der Alpenregion und Nordeuropa. Entdecken Sie die Schönheit dieser Flusslandschaft und der malerischen Städte und Dörfer am Ufer.
"Der Rhein vereint alle Qualitäten, die ein Fluss aufweisen kann. Er fließt so schnell wie die Rhone, ist breit wie die Loire, in Felsen gebettet wie die Maas, gewunden wie die Seine, klar und grün wie die Somme, geschichtsreich wie der Tiber, königlich wie die Donau, geheimnisvoll wie der Nil, von Gold schimmernd wie ein Strom Amerikas, von Fabeln und Phantomen durchdrungen wie ein Fluss Asiens." - Victor Hugo
Das Hotel "Le Caballin" in Neuf-Brisach am Samstagmorgen....
...mit dazugehörigem Teich und der Erinnerung an das nächtliche Froschkonzert
Pause am Brunnen in Banztenzheim. Im Hintergrund der Obstverkauf.
Sieht nach Rücken aus. Oder einfach mal inne halten?
Fritz mit wieder gangbarem Rad. Puh...
Aussicht auf Lörrach, unser Hotel (weißes Hochhaus im Zentrum) und der St. Chrischona-Turm.
Schöner Tagesabsschluss im Lasser Biergarten.