Eine sommerliche Tour ist uns da am Sonntag gelungen. Und gar drei neue E-Biker waren mit von der Partie. Richtig früh dran waren wir heute: Treffpunkt 9:15 Uhr ab Lauchringen und schon richtig warm. Zur Sauschwänzlebahn bis Fützen sollte es gehen.
Richtung Erzingen sind wir den normalen Radweg gefahren. Auf Höhe Grießen haben wir den Armin eingesammelt, der in Geißlingen wohnt. Damit waren wir komplett: Armin, Roland M., Roland Wi., Uli und ich am Start. Der Roland Wi. aus La. war zum ersten Mal elektrisch unterwegs mit dem tollen Fully seines Schwiegersohnes, tastete sich an die Sache mal heran.
Bis kurz vor Hallau blieb der Untergrund weiter flach. Als wir zu den Weinbergen einbogen ging es langsam aber bestimmt nach oben. Vor allem überraschend zügig. Wie das halt so ist, wenn sich manche Teilnehmer erst seit ein paar Minuten kennen. Bei der ersten "Bergprüfung" muss das eigene Vorderrad nicht das letzte sein. Ich selbst bin da entspannt. Das wisst ihr ja.
Bald war der erste Bergrücken erklommen mit einer gut atmenden Sauerstoffschuld und einer Aussicht ins Klettgautal. Guter Hintergrund für das Gruppenfoto. Die Alpen waren schemenhaft zu erkennen.
Im Übrigen steht ja in gut zwei Wochen unsere Vogesentour an. Die Ausfahrt heute war praktisch die Generalprobe. Alle fünf Randonneure von heute sind wohl dabei Mitte Juni. Auf solche Temperaturen und den leichten warmen Wind hoffen wir auch für die Tour.
Nach einigen Kilometern auf ruhiger, welliger Straße folgte die rasante und nicht allzu steile Abfahrt nach Schleitheim. Den Weg weiter nach Beggingen hatte ich kürzer in Erinnerung. Der Ausgang der kleinen Ortschaft war schnell erreicht. Wir verließen jetzt die bekannten Pfade, während wir unterhalb des Randenmassivs auf der Straße nach Fützen unterwegs waren. Eine große Gruppe mit ratternden, historischen Motorrädern kam uns entgegen.
Die erst nahrhafte, sich dann ziehende Steigung ging irgendwann zu Ende. Plötzlich waren wir wieder auf deutscher Seite mit Aussicht über Fützen. Meine Herren, ging es dann bergab. Konnte man gut und ausgiebig rollen lassen bei durchaus hohem Tempo. Wir passierten in Fützen den Bahnhof. Die erhoffte Sauschwänzlebahn war nicht in Sicht, die schönen Viadukte und Tunnels dafür schon.
Das war die schnelle Abfahrt hinunter nach Fützen. Start oben bei der einsamen Tanne.
Nächster Ort war Grimmelshofen, welchen wir über gute landwirtschaftliche Wege weit oberhalb der bekannten B314 erreichten. Am Bahnhof Grimmelshofen – ja, den gibt es wirklich - stand dann tatsächlich der historische Zug mit seiner qualmenden Lokomotive. Wir kreuzten den unbeschrankten Bahnübergang davor. Aus dem sichtbaren Tunnelende heraus, aus dem der Zug wohl soeben kam, dampfte es noch.
Im Ort selbst war dann auch Ende mit der Abfahrt. Die Kirchenglocken läuteten die Mittagszeit ein. Bis zu unserer Mittagspause sollte noch eine Stunde vergehen, mindestens. Dem Naturweg entlang der Wutach folgten wir bis zum Areal der sto.
Unser Weg nach Weizen durch das sto-Areal
Zur Ortmitte hin in Weizen oberhalb des Ehrenbaches gab es noch eine Schonfrist. Angepeilt wurde der größere Aufstieg bis zur mittleren Alp. Vor allem der Anstieg am Ortsausgang Weizen hielt unsere E-Motoren mächtig am Surren.
Weiter oben bei den weiten Gerstenfeldern war die Aussicht wieder wunderbar. Drüben zum Randen hin konnten gar zwei der vier Randentürme erkannt werden: Der Hagenturm und der Schleitheimer Randenturm.
Es ging erneut in die Wälder bei überschaubarer Steigung. Allerdings zog sich der Weg noch ordentlich bis wir die Bettmaringer Höhe ereichten und die Räder bei der Mittleren Alp zur Mittagspause abschlossen.
Unser Armin bestellte zum Mittagessen halbtrockenen und kühlen Weißwein, weil – das muss man wissen - der Armin ist der größte Winzer in Geißlingen (Klettgau). Wohlgemerkt auch der Einzige. Das Ergebnis seiner Arbeit kann man u.a. auf der Mittleren Alp bestellen. Es fielen dann unter anderem Fachbegriffe wie „Scheurebe“, hörte ich bis dahin zum ersten Mal. Allerdings schmeckte der kühle, weiße Tropfen vorzüglich.
Der Rest dieser Sommertour war dann echt easy, weil: ab dem höchsten Punkt bei Bettmaringen ging alles bergab. Ruhige Verbindungsstraße durch den Wald, dann über die obermettinger Felder, Untermettingen im Tal, Löhningen und Krenkingen auf der anderen Seite des Tals. Rasch waren wir in Horheim. Ziel war ja das Festzelt in Oberlauchringen, dass wir über Verbindungsstraße Schwerzen-Bechtersbohl (alte Römerstraße) ansteuerten. Diese Straße war heute offiziell das letzte Mal geöffnet. Sie wird ab morgen gesperrt und zurückgebaut.
Mann, war da ein Festbetrieb nach dem großen Umzug, den wir verpasst hatten. Am Kaltgetränkestand kamen wir gut durch. Einen schönen Platz an einem Stehtisch mit Sonnenschirm gab es auch. Toller Abschluss einer gelungenen Tour. Und: Der Roland Wi. aus La. war durchaus angetan von den neuen Perspektiven mit einem E-Bike. Wir sehen uns.
Am Ende der Tour auf dem Festplatz in Oberlauchringen bei einem köstlich´ Feucht.
Martin, Uli, Roland Wissler, Roland Martin, Armin.
Roland in der Nähe des Zolls zwischen Beggingen (CH) und Fützen (D)
Uli und Roland in den Hallauer Weinbergen.
Im Hintergrund das Klettgautal.
Teilnehmer: Uli Rotziner, Roland Wissler, Roland Martin, Armin Mülhaupt, Martin Ruppelt.
L+ Tour mit 75 Km und 1120 Höhenmetern ab Lauchringen.
| Legende zur Tourengröße |
| M = bis 40 KM | L = bis 80 KM | XL = bis 120 KM | XXL = größer 120 KM |
| + = größer 1000HM | ++ = größer 2000HM |
Bei Interesse: Hier noch der Link zur letztjährigen Randentour