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Zum Roßberghof am 18. Mai 2025

IMG 7540Wir pflegen für Touren dieser Art ja eine kleine WhatsApp-Gruppe „Feldberg 1493m“. Im Allgemeinen wird das „m“ als Maßeinheit Meter interpretiert. Könnte aber auch für „männlich“ stehen. Dann hätte die Gruppe heute allerdings „Feldberg 1493x“ geheißen (eXtended Version = erweiterte Version). Ja, heute waren drei Paare unterwegs: Uli und Ute, Achim und Doris, Heidi und ich.

Wir wollten mal Ute´s neuen elektrischen Untersatz testen und da ergab sich diese eXtended Gruppe.

Es gab schon ein erstes Problem, bevor der erste Gruppen-Kilometer überhaupt gefahren war. Man stelle sich ein Bullseye vor, der rote Mittelpunkt einer Dartscheibe. Den mit einem Dartpfeil zu treffen und 50 Punkte abzuräumen ist zugegeben nicht verlässlich möglich. Einen beschriebenen Treffpunkt als roten, freigegebenen Standortpunkt (Bullseye) in Kadelburg um 10:30h nicht zu treffen. Was kann da schiefgelaufen sein?

Mehr noch: Eine Viertelstunde später klingelte ein Handy bei uns. „Wo seid ihr?“. Antwort: „Am vereinbarten Treffpunkt, und ihr?“

„Am Minigolfplatz in Rheinheim“. Puh, nicht einmal die Dartscheibe getroffen. Also starteten wir Verbliebenen durch und nahmen kurze Zeit später die Verschollenen auf. Über weitere Dialoge zu diesesm Thema hüllen wir den Mantel des Schweigens.

Alles halb so wild. Die Tagesreise ging los entlang dem Rheintal entgegen der Fließrichtung durch Reckingen und Lienheim auf den bekannten Radwegen.

Die Steigung zum Kalten Wangen haben wir heute von der Guggenmühle über Bergöschingen erklommen. Zu Rennradzeiten, war dieser Hang im Frühjahr die erste Passfahrt des jungen Jahres.

Aber Achtung: Erst nachdem man in aller Regel schon 500 Km flach in den Beinen hatte, auf seinerzeitige Empfehlung von Radlegende Michael Kohler. Wegen angepasster Muskulatur und so. Da machte man sich ein schlechtes Gewissen, wenn man bereits mit weniger als 300 Km an den Berg ging.

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Die ordentliche Bergfahrt lief gut und flüssig. Nach der letzten Kurve oben bei der Bergschür – beim Schützenhaus - tat sich die Aussicht auf ins Rheintal mit der markanten Eisenbahnbrücke vor Eglisau und dem ruhig fliesenden Rhein im Hintergrund. Das Wetter war optimal, trocken, mit Sonnenschein, 20 Grad bei Rückenwind. Leider etwas diesig. Der Säntis zeigte sich heute nicht.

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Die lange Abfahrt nach Klettgau-Bühl folgte. Da muss man den Lenker mal richtig festhalten. Und genau zu dieser Unzeit verfing sich bei Heidi eine Biene zwischen Helmriemen und Schläfe UND: Sie stach zu. Mann, mann, mann. Achim hatte eine Notfallset überraschend griffbereit am Gepäckträger montiert. Allein: Ohne Spezial-Equipement für einen Bienenstich. Die Schläfe schmerzte nun etwas, aber es ging weiter.

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Weiter mit dem kurzen Aufstieg nach Dettighofen und hinter Berwangen. Am höchsten Punkt machten wir eine kurze Pause mit Banane und Riegel, um dem Unterzucker nach den Steigungen vorzubeugen. Ja, bis dahin war die Route durchaus ähnlich letzter Woche.

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Mit den drei Burschen voraus ging der Ritt weiter in den Wald hinab Richtung Jestetten. Ein schweizer Radfahrer hatte offenbar zu warten an einer Wege-Gabelung und grüßte uns freundlich aber fast wortlos. Mit den Damen etwas weiter hinten kam er aber rasch ins Gespräch mit Wortschwall: „Warte sie wieder mol nid, die Männer? Jo, jo. In der Nacht sieht das wieder ganz anderscht us, gell?"

Na ja, ich sag mal……...

Auf den Forstwegen bergab fuhr jeder sein Tempo und das ist gut so. Bis zum Abzweig ins Wangental Richtung Osterfingen waren wir alle wieder zusammen und fuhren den kurzen Abschnitt bis zum nächsten Radweg nach der Grenze auf der Straße hintereinander.

Der Gasthof Roßberghof auf dem Bergrücken zwischen Jestetten und Osterfingen war unser nächstes und lohnendes Ziel. Auf einem ruhigen, asphaltierten Weg ging es gut und nicht zu kurz bergauf. Irgendwann kamen wir aus dem Wald und auf der Höhe an. Da war ganz schön was los. Autos ohne Ende parkten hier oben an diesem sonst beschaulichen Ort. Die Blasmusik sorgte für gute Stimmung, es wurde auch getanzt.

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Wider Erwarten fanden wir nach kurzer Zeit einen schönen Sitzplatz auf der Terrasse unter einem Sonnenschirm, ließen uns mit Speis und Trank verwöhnen und von der Stimmung einfangen. Später wurde gar der „Böhmische Traum“ (Top-3-Hit in der Blasmusik, Anm. d. Redaktion) angestimmt. Nach der schönen, lustigen und sehr angemessenen Pausenzeit ging es wieder auf die E-Bikes.

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Zuvor bekam der Uli noch etwas Stress. Der Schlüssel für die zwei Fahrräder war verschollen. Ute kam zu Hilfe. Die Satteltasche schon komplett ausgeräumt, ohne dass das nötige Utensil auftauchte, puh.

Unter großem Gelächter löste sich der Fall auf: Der Schlüssel hatte das Schloss nie verlassen, steckte sauber. Das war sicherheitstechnisch nicht ganz optimal, hatte aber den Vorteil: Jetzt ging das Aufschließen natürlich ganz rasch.

Der nächste Abschnitt führte über mehr oder weniger rauhes Waldwege-Terrain bis wir den Wald oberhalb Osterfingen mit heller Aussicht über das weite Klettgautal verließen. Links die Küssaburg, mittig Erzingen und rechts die Kirche von Hallau im Weinberg.

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Wer heute genau hingehört hat, weiß inzwischen wie künftige Touren mit unseren Frauen zu planen wären: Möglichst wenig bis kein grober Untergrund, Tourengröße von ca. 50 bis 70 Km plus-minus, in der Summe keine übertriebenen Höhenmeter, also round about bis 1000 Hm. Gegenwind gerne ausblenden, das kann schwierig werden. Nicht, dass sich irgendjemand beklagt hätte. Ganz im Gegenteil: Alle sind sehr gut gefahren und hatten ihre Gefährte im Griff. Dennoch würde ich das als Quintessenz unseres heutigen Tages notieren wollen.

In Osterfingen fuhren wir vorbei an der Trotte durch die Weinberge, in Wilchingen durchs Zentrum und auf der Abfahrt bis Trasadingen trotzten wir dem jetzt starken Gegenwind noch ohne eigenes Zutun. Am Ortsausgang Erzingen ging es wieder auf den Radweg über freies Feld mit Gegenwind. Nun mit eigenem Zutun. Das Thema Windschattenfahren gehen wir das nächste Mal an.

Inzwischen zeigte die Uhr schon gegen vier Uhr an und wir waren in Oberlauchringen zu einem erholsamen Absacker in der Bergstraße angekommen. Ute und Uli mussten später ja noch über den Berg nach Kadelburg, Doris und Achim noch bis Waldshut bei starkem Wind über den Bug.

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War eine sehr schöne Tour, eine gute Gruppe und ein schöner Sonntag. Bis zum nächsten Mal.

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Heidi und Doris. Im Hintergrund der Wannenberg über Bergöschingen.

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Uli und Achim

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Gute Stimmung am Roßberghof.

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Selfie bei Berwangen bevor es bergab in den Wald ging.

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Kleiner Absacker gegen Ende der Tour.

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Tour auf Komoot

LA - Küssaberg - Bergöschingen - Berwangen - Wangental - Roßberghof - Wilichingen - Erzingen - LA

Touren-Klassifikation = L

L steht heute für die Strecke von 60 Km bis 80 Km, je nach Startort (WT, LA oder Kadelburg).
Höhenmeter gab es knapp 900.

|  Legende zur Tourengröße  |
|  M = bis 40 KM  |  L = bis 80 KM  |  XL = bis 120 KM  |  XXL = größer 120 KM  |
|  +  = größer 1000HM  |  ++  = größer 2000HM  |

Martin Ruppelt