Also Männer, da war ja ganz schön was los über die vier Tage des Fronleichnams-Wochenendes! Es war wirklich so, wie in der Ansprache im Bus schon angerissen. Eine unbändige Freude hatte sich aufgetan, dass es jetzt und mit diesem Wetter und dieser sagenhaften Gruppe endlich losgeht.
Das ging aber einher mit einem Heidenrespekt und reichlich Demut, ob das alles so funktionieren kann und wird. Mit 18 Mann vier Tage lang auf „hoher See“. Es hat funktioniert, und wie! Alle sind wieder gesund nach Hause gekommen mit einem reichen Schatz an Erlebnissen und Eindrücken, hoffentlich. Dafür bin ich sehr dankbar.
Donnerstag, 19. Juni 2025
Ja, eigentlich ging es ja schon am Mittwochabend los. Ein Teil der Gruppe traf sich zur „Vorbereitung“. Was mit einem kalten Bier begann, endete dann in einer wirklich ordentlichen Vorbereitung. Ein großer Teil der Räder wurde in aller Ernsthaftigkeit und mit Riesen-Kabelbindern – Lutz sei Dank – stabil arretiert. Klar, musste die Kühltasche nochmals gefüllt werden, aber das waren angenehme Nebengeräusche.
Früh morgens in Waldshut-Schmittenau
Donnerstag, 6:15h. Es war bereits sonnig und angenehm. Ein sehr warmer Tag kündigte sich an. Die Lauchringer und Geislinger trafen sich pünktlich. Der Bus kam, wie bestellt auf 6:30h. In der Zwischenzeit wurden weitere Räder verladen. 6:50h am VfB-Parkplatz in Waldshut warteten die dortigen Teilnehmer gespannt auf die Ankunft des Riesengespanns – Bus und Radanhänger. Ein großes und freudiges „Hallo“ folgte. Die restlichen Räder waren bald festgezurrt.
Den letzten Mohikaner haben wir in Albbruck aufgegabelt: Stefan Rimmele wartete an der Bushaltestelle wie vereinbart und dann ging es los. Die Fahrt zum Grand Ballon bei so einem fantastischen Wetter sollte dann doch zweieinhalb Stunden dauern. Vor allem die Passfahrt vorbei am Hartmannswilerkopf mit den vielen Kehren brauchte seine Zeit. Irgendwann waren wir dann auf rund 1400m angekommen.
Erstmal ging es zu Fuß weiter auf den Gipfel des Grand Ballon, der mit dem Rad nicht zu erklimmen ist. Vorbei an der Radarstation fanden sich nach und nach alle ein am steinernen Denkmal für das Gruppenfoto. Ein Höhepunkt schon ganz zu Beginn und ohne größere Anstrengung.
Auf dem Grand Ballon. Hintere Reihe von links: Uli Rotzinger, Stefan Rimmele, Armin Mülhaupt, Roland Wissler, Roland Martin, Thomas Ruppelt. Vorne Achim Fischer, Peter Ruppelt, Uwe Bartram, Christian Wagner, Karlheinz Gantert, Lutz Ungethüm, Joachim Stoll, Ludwig Weinkötz, Fritz Hauser, Florian Gantert, Martin Ruppelt, Wolfgang Meyer.
Die Gastronomie auf der Passhöhe hatte geöffnet und dann gönnte man sich einen Kaffee mit einem Brioche, einem Hefeteilchen. Die Räder und das Gepäck waren zügig abgeladen.
Gut drauf und gut gefahren, unser Ingo.
Unseren Busfahrer Ingo verabschiedeten wir mit großem Dank und dann ging es auch los, auf die Route des Cretes, erstmal bergab. Allerdings war es über den Tag eher ein regelmäßiges auf und ab, was aber bekannt war.
Einige Skigebiete gibt es hier oben. Le Markstein hatten wir bald erreicht. Immer weiter auf der Höhenstraße mit tollen, sonnigen Aussichten. Hier und da gab es eine kurze Pause. Die Gruppe zog sich auseinander und aus der „Zieharmonika“ ließen wir dann immer wieder die Luft raus.
Bis Col de la Schlucht auf der Route de Crêtes
Hohneck auf über 1300m war der nächste Gipfel, da waren schon über 20 Km gefahren. Die Route des Crêtes wurde kurz verlassen und über einige nahrhafte Kehren und kernige Rampen erreichten wir das Gipfelplateau mit wunderbarer Rundum-Aussicht und einer angenehmen Versorgungsstation, die sich für eine erste längere Pause anbot. Vor allem die Bio-Biker wurden am Hohneck ordentlich gefordert.
Ja, da hinten am Grand Ballon sind wir gestartet. Aussicht vom Hohneck aus.
War ganz schön sonnig und warm. Der inzwischen starke Wind war durchaus angenehm. Sogar der Gegenwind war willkommen.
Da ist halt schon was los, wenn sich eine Gruppe mit 18 Bikern dann wieder in Bewegung setzt. Die Abfahrt zurück vom Hohneck zur Kreuzung war erst mal easy. Im entfernten Tal war ein See zu erkennen. Weiter ging es, leicht bergauf gefolgt von rasanter Abfahrt, in konstantem Wechsel bis nach Col de la Schlucht, einem weiteren Hotspot mit Sommerrodelbahn, die wir ausließen, weil wir eine lange Gratis-Abfahrt vor uns hatten. Bei Kilometer 44 verließen wir die Route des Crêtes auf einer Höhe von 1150m und suchten die Abfahrt vorbei am Lac de Blanc (Weißsee) und Lac de Noir (Schwarzsee).
Diese Abfahrt sollte lange kein Ende nehmen. Mit jedem Höhenmeter, den wir verloren wurde es wärmer, um nicht zu sagen heißer. Am nächsten Ziel in Kaysersberg waren wir dann nur noch auf sage und schreibe 250m. Mann, mann, mann.
Fahrt durch die Gässchen von Kaysersberg.
Kaysersberg ist ein pitoresker und typischer Ort im Elsass mit vielen Fachwerkbauten und tollen An- und Aussichten. Die durchaus touristische Auslegung war nicht zu verkennen. Einmal umrundeten wir die Altstadt komplett, bevor wird für eine Pause eine sehr ordentliche Bar übernahmen, inkl. erfrischenden Getränken. Bei guter Laune erfreuten wir uns über die bis dahin schon geschafften 70Km und ließen Beine und Seele mal ein, fast zwei Stunden baumeln.
Roland lässt die Seele baumeln
15 flache Kilometer über ausgeschriebene Radwege waren es noch bis Colmar, die wir locker packten. In Colmar nahmen wir nicht den direkten Weg zum Hotel, sondern machten noch einen Schlenker durch die sehr sehenswerte Altstadt und petit Venice (klein Venedig). Dem Charme kann man sich nicht wirklich entziehen.
Das Hotel Paul und Pia am Bahnhof war einfach zu erreichen. Einchecken und Räder versorgen war ebenfalls einfach. Zimmerbezug, duschen und umziehen durfte nun wieder zügig gehen. Um 19:30h wurden wir zum Abendessen erwartet und das war auch nötig. Nach knapp 85 Km waren alle hungrig.
Was für eine Tafel
Das gemeinsame Abendmahl in der Brasserie des nahegelegenen Hotels Bristol war ein weiterer Höhepunkt des Tages. Mit der Suppe, dem Rinderschmorbraten und dem Dessert creme brulee hatten wir gut zu tun, bis wir etwas später zum Absacker noch in die warme, lebhafte Altstadt gingen.
Nach 23 Uhr verabschiedeten sich nach und nach die Radonneure nach einem schönen, heißen und anstrengenden Tag in die Nachtruhe in die bunten Zimmer des Hotel Paul & Pia.
Danke sagen möchte ich zum Abschluss dieses Tages noch unserem Karlheinz Gantert für Deine geschätzte Unterstützung bei der Vorbereitung der Tour und dem Regeln der Busfahrt.
Des Weiteren danke sagen möchte ich unserem Lutz Ungethüm, der alles rund um den großen Radanhänger gemanagt hat, bis hin zu den Riesen-Kabelbindern und dem Festmachen der Räder.
Danken möchte ich unserem Busfahrer Ingo für seine umsichtige und besonnene Fahrweise. Alles bestens!
Passhöhe Grand Ballon auf rund 1400m, kurz vor dem Grand Depart.
Das ist der eigentliche Gipfel des Grand Ballon auf 1424m
Aussicht hinab von der Passhöhe. Im Hintergrund Le Markstein.
Team Liebherr mit Gravelbikes. Ist gut gelaufen.
Aussicht vom Grand Ballon.
Durchaus anstrengend und eben sehr warm
In den Gassen von Colmar













